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Innovative Ideen für die Zukunft: ATP architekten ingenieure und PwC Berlin organisieren hochkarätigen Round Table zum Thema: Was tun mit den Klötzen?
Berlin, 22. Juni 2023 – Das führende Büro für Integrale Planung in Europa, ATP architekten ingenieure, lud gemeinsam mit PwC Berlin zu einer außergewöhnlichen Fachtagung: NEW LIFE – Neue Perspektiven für Warenhausimmobilien. Das Ziel: sterbende Warenhäuser in deutschen Innenstädten so zu revitalisieren, dass sie für alle Beteiligten – Stadtbewohner:innen, -besucher:innen, Eigentümer:innen und Nutzer:innen – zum Glücksfall werden. Ausgewählte Expert:innen der Immobilienbranche trafen sich im Rahmen der Initiative NEW LIFE, um Lösungsansätze zu diskutieren.
Vielfältige Blickwinkel und Expertise
Das Format des Runden Tisches spiegelt die Komplexität dieser bisher ungelösten Herausforderung wider: „Es gibt leider kein Allheilmittel für die Nachnutzung, jeder Fall muss individuell betrachtet werden”, erklärt Albert Achammer, Architekt ETH und Geschäftsführer von ATP in Hamburg sowie Initiator von NEW LIFE. „Als Integrales Planungsbüro sind wir es gewohnt, über den Tellerrand unserer eigenen Disziplin hinauszublicken. Diese Thematik ist zu komplex, als dass eine Branche sie alleine lösen könnte.“
Daher wurde bewusst inklusiv diskutiert. Neben Expert:innen aus Projektentwicklung, Planung und Städtebau hat man auch Vertreter:innen von Bürger:innen, aus Forschung und Beratung an einen Tisch gebracht.
„Nur gemeinsam werden wir es schaffen, unsere Städte langfristig lebenswert zu gestalten“, ist Achammer überzeugt. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Florian Hackelberg von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, Holzminden und Göttingen moderiert.
Ästhetik als Schlüsselfaktor für Repurposing-Lösungen
„Das Licht muss an bleiben!“ Mit diesen Worten eröffnete Gastgeber Benjamin Schrödl, Partner bei PwC, die Diskussion. Er forderte dazu auf, alle denkbaren Nutzungsmöglichkeiten als Alternative zur trostlosen Leerstandssituation in Betracht zu ziehen. Die Vorschläge der Teilnehmer:innen gingen demnach weit über klassisches Mixed-Use hinaus. Wohnraum für alle Altersgruppen, Gesundheitsdienstleistungen, Mobilitätskonzepte, Informationstechnologie, Nahversorgung und Bildung wurden ebenso diskutiert wie die bekannten Erlebnisfaktoren eines „Third Place“.
„Ich denke, dass sich in den letzten Jahren viele Parameter gleichzeitig ungünstig für Warenhäuser verändert haben”, erläutert Achammer und weist auf Nutzer:innenverhalten durch Online- bzw. Erlebnisshopping, auf gestiegene Energie- und Mietkosten bis zum Investitionsstau aufgrund hoher Baukosten hin. „Es betrifft Besitzer:innen, Betreiber:innen, Nutzer:innen und Öffentlichkeit alle gleichsam. Zudem leidet die Ästhetik der Stadt, wenn sich hinter dem Vorhang nichts mehr tut.“ Die große Chance der Immobilien bestehe, so Achammer, in ihrer Lage und den robust gebauten Strukturen. Sie biete sozusagen eine Spielwiese für kreative Lösungen. Dem pflichtete auch Schrödl bei: „Wir sollten die aktuell ungenutzten Warenhäuser als Startpunkt für einen Umbau unserer shoppingorientierten Innenstädte nutzen. Wir brauchen unter anderem Wohnraum für Jung bis Alt, damit die Menschen das Leben in einer zukunftsfähigen Innenstadt prägen können – und nicht nur Shopping-Gäste sind.“
Die Möglichkeit einer qualitätsvollen Belebung der Innenstädte durch Umnutzung sieht auch der Stadtplaner Jörn Walter: Durch die schrittweise Verlagerung des Handels ins Internet entstehe Platz für neue städtische Lebensformen. Zudem könne der professionelle Umbau brachliegender Leitkaufhäuser in bester Lage gleichzeitig eine ästhetische Verbesserung der Stadtzentren einleiten, betonte der ehemalige Hamburger Oberbaudirektor.
Kooperation. Inklusion. Kommunikation.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass die nachhaltige Wiederbelebung der Innenstädte gemeinsame Anstrengungen von Politik, Planung, Wirtschaft und Forschung und neue Formen von Kooperation erfordere. Durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung und ein breites Netzwerk von Expert:innen will die Initiative NEW LIFE einen Beitrag dazu leisten, unsere Städte wieder lebenswerter zu machen. Um den Kommunen die Potenziale leerstehender Warenhausimmobilien aufzuzeigen, wurde auf Vorschlag von Thomas Stini, Projektentwickler bei Redserve, die Gründung einer interdisziplinären „Task Force Innenstadt“ erwogen, die bei der Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte unterstützen könnte. Eine Idee, die auch Stefan Müller-Schleipen, Geschäftsführer bei Die Stadtretter, unterstützt: „Die Kommunen sind der Ort, an dem die Probleme konkret gelöst werden müssen. Lasst es uns gemeinsam angehen und uns mit den Bürger:innen für die Zukunft der Innenstädte engagieren.“
Der Round Table war ein inspirierendes und erkenntnisreiches Ereignis, das mit dem Vorhaben endete, weiterhin in Kontakt zu bleiben und Erfahrungen auszutauschen. Das Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit engagierten Bürger:innen, Investor:innen und Kommunen die dringende Frage zu beantworten: Was tun mit den Klötzen? Der einhellige Tenor des Abends lautete: Interdisziplinäre Zusammenarbeit und das gemeinsame Ziel, der Restart, bilden dafür die Basis.
Die Initiative NEW LIFE – Neue Perspektiven für Warenhausimmobilien wurde von ATP architekten ingenieure (Büro Hamburg) ins Leben gerufen, um eine gesellschaftliche Debatte über die Revitalisierung von Warenhausimmobilien anzustoßen. Ziel ist es, Kommunen und Investor:innen von den Vorteilen einer Umnutzung statt eines Abrisses zu überzeugen. Durch die Zusammenarbeit von Expert:innen aus verschiedenen Bereichen sollen innovative Lösungsansätze entwickelt werden, die sowohl ökonomische als auch ökologische Nachhaltigkeit fördern.
Der nächste Round Table findet am 21. September 2023 in Frankfurt statt.
Zur Initiative: www.newlifeforbuildings.com
Gehaltvolle Diskussion beim Round Table in Berlin zur Zukunft von leerstehenden Warenhäusern.
Credits: ATP/Löffler
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