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Forschungsgebäude mit Alleinstellungsmerkmal: Das innovative Tiefbaukonzept des teils unterirdischen Wasserbaulabors ermöglicht weltweit erstmals die Erforschung von Wasser unter realen Bedingungen im Originalmaßstab.
Das von ATP architekten ingenieure in ARGE mit iC Consulenten geplante Wasserbaulabor trägt langfristig zur Erforschung der Lebensgrundlage Wasser für zukünftige Generationen bei. Die Wasserspiegeldifferenz von drei Metern zwischen Donaukanal und Donau nutzend, um Wasser durch das Gebäude zu leiten, ermöglicht das Labor optimale Bedingungen für umfassende Forschungsarbeit zu den aktuell brennenden Themen wie Wasserkraft, Hochwasserschutz, Schifffahrt und Ökologie vor dem Hintergrund des Klimawandels. Innovativ verknüpft sind Indoor-, Outdoor- und Public Labs, wodurch sowohl im Gebäude als auch im Freien geforscht werden kann.
10.000 Liter pro Sekunde
Herzstück des Labors ist der unter dem Wasserspiegel liegende Main Channel. Durch die gigantische 90 Meter lange, 25 Meter breite und 14 Meter hohe Halle können in eine Rinne (The Big Flume) bis zu 10.000 Liter Donauwasser pro Sekunde geleitet werden – vollkommen ohne Pumpen oder Fremdenergie. Im Main Channel sind so Versuchsaufbauten im Originalmaßstab möglich. Verschieden groß dimensionierte und verschließbare Zulauföffnungen steuern individuell den Zufluss – je nach Erfordernis der Forschungstätigkeit.
„Normalerweise planen wir Häuser so, dass kein Wasser eindringen kann. Beim Wasserbaulabor haben wir alles dafür getan, dass fast ein ganzer Fluss durch das Gebäude geleitet werden kann. Dadurch schaffen wir naturnahe Bedingungen in einem Labor“, so Ursula Reiner, Architektin und BIM-Managerin bei ATP Wien.
Innovatives Tiefbaukonzept
Eine besondere Herausforderung in der Planung war der Spezialtiefbau des teilweise unterirdischen Labors. Aufgrund des Wassergewichts, der Masse an Sedimenten und des lockeren Untergrunds waren zahlreiche Maßnahmen wie Schlitzwände, Niederdruckinjektionen zur Bodenstabilisierung sowie Wasserhaltungsmaßnahmen notwendig. Ein komplexes System aus Stahlbeton sowie konstruktivem Stahl- und Holzbau trägt nun das Gebäude. Über energieaktivierte Bohrpfähle und über die Betonkernaktivierung in den Schlitzwänden wird über das Tragwerk Erdwärme für Heizung und Kühlung genutzt.
Credits: © Christoph Gruber | BOKU-IT
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