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Credits: ATP/bloomimages
Man ist sich einig. Der Knackpunkt zur erfolgreichen Wiederbelebung innerstädtischer Brachen liegt in der Qualität eines multidisziplinären Prozesses. Entwickler, Planer und Kommunen sind aufgefordert, ihr Know-how zu bündeln, um maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Die nachhaltige Revitalisierung leerstehender Kaufhäuser steht dabei ganz oben auf der Liste.
Die 2023 von ATP Hamburg gestartete Initiative „New Life – Neues Leben für Warenhäuser“ fordert dringend den engen Schulterschluss von Immobilienwirtschaft, Planern und Kommunen. Denn die notwendige Revitalisierung leerstehender Warenhäuser in bester Zentrumslage ist eines der Kernthemen für die Wiederbelebung aussterbender deutscher Innenstädte.
Derzeit läuft auf der Online-Plattform BUILTWORLD eine Eventreihe an, bei der Revitalisierungsexperten diese städtebaulichen und planerischen Herausforderungen konstruktiv besprechen. Die Auftaktveranstaltung der Serie stand unter dem Motto „Gefüge Stadt – Wie bauen wir jetzt nachhaltig unsere Innenstädte um?“ Das Gespräch zwischen Albert Achammer (ATP architekten ingenieure), Stefan Müller-Schleipen (Die Stadtretter) und Steffen Wittwer (Sonar Development), moderiert von Jonas Haberkorn, erreichte knapp 350 interessierte Zuseher:innen, was die Aktualität des Themas bestätigt.
Viele Kaufhäuser, früher Magnete der Innenstädte, haben ihre Funktion verloren, große Flächen stehen reihenweise leer. Dass diese „Monumente“ nicht abgerissen werden müssen, sondern als Attraktion neu inszeniert und auch ökonomisch nachhaltig revitalisiert werden können, davon ist New-Life-Initiator Albert Achammer überzeugt: „Die Grundstruktur der alten Warenhäuser“, so der Architekt aus Hamburg, „ermöglicht uns mit ihren hohen Lasten, Spannweiten und Raumhöhen in der Planung sehr viel Flexibilität. Ein Umbau ist – nicht nur in Bezug auf die CO2-Einsparung – die weitaus nachhaltigste und damit sinnvollste Maßnahme. Als integraler Planer wissen wir bei ATP wie man solche komplexen Aufgaben in multidisziplinärer Zusammenarbeit zur Zufriedenheit aller Beteiligten bewältigen kann.“
Für den Erfolg einer Revitalisierung, so Achammer, bedarf es sowohl hoher Professionalität in der Planung als auch besonderer Sensibilität in der Konzeption: „Wir wollen die Welt nicht neu erfinden, sondern pragmatisch maßgeschneiderte Lösungen erarbeiten, für den jeweiligen Ort mit seiner Kultur, Geschichte und seinem städtebaulichen Potential. Und das geht natürlich nur gemeinsam mit den Kommunen, Entwicklern, Nutzern und vielen weiteren Beteiligten.“
Es sei dabei unbedingt notwendig, nicht nur die Immobilie isoliert, sondern auch die urbane Gesamtsituation zu betrachten, betont auch Stefan Müller-Schleipen, von den Stadtrettern, der Kommunen im ganzen Land berät. Oft entstehe bei Umnutzungen ein allbekannter „Mixed-Use“-Einheitsbrei. Statt diesen wenig innovativen Konzepten, so der Experte, müssten sich Projektentwickler darauf einstellen, dass es längst „Flex-Use“-Gebäude braucht, um auf erforderliche Nutzungsänderungen schnell reagieren zu können: „Das Leben und die Arbeitswelt verändern sich rasant, sodass wir in unseren Köpfen schneller werden müssen!“
Die Notwendigkeit eines radikalen Umdenkens bei neuen Konzepten für vakante Warenhausimmobilien bestätigt Steffen Wittwer von Sonar Development. Er stellt soziale Bedürfnisse vor allem junger Menschen in den Mittelpunkt seiner Nutzungsüberlegungen: „Jugendliche brauchen Treffpunkte. Wenn etwa Kommunen solche Gebäude selbst ankaufen, können darin auch ,nicht rentable´ Funktionen wie eine Bibliothek oder ein Jugendcafé realisiert werden“, meint der erfahrene Projektentwickler und ergänzt: „Wir müssen uns im Sinne der Zukunft unserer Innenstädte davon verabschieden, dass es ausschließlich um die Rendite der einzelnen Immobilie geht. Wir bauen Lebensraum für die Menschen von heute. Single-Use Retail war gestern.“
Initiative NEW LIFE – Neues Leben für Warenhäuser.
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